Die Schilddrüsenmassage: Hashimoto Thyreoiditis sanft lindern

Ein kleines Organ mit großer Wirkung: unsere Schilddrüse. Sie ist für die Produktion von Hormonen114 zuständig, die wichtige Vorgänge in unserem Körper steuern und darüber hinaus unsere Gefühlswelt beeinflussen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Störungen der Schilddrüsenfunktion negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Lebensqualität haben.

Die Massage der Schilddrüse ist eine sanfte Methode aus der Naturheilkunde, die laufende Therapien effektiv unterstützen kann. Auch bei Hashimoto Thyreoiditis, einer chronischen Entzündung der Schilddrüse. Erfahren Sie in diesem Beitrag alles Wissenswerte darüber.

Die Schilddrüsenmassage: Hashimoto Thyreoiditis sanft lindern

Warum ist gerade die Schilddrüse für eine Massage geeignet?

Ihre Schilddrüse ist schon ein Glückspilz! Sie befindet sich direkt vorne am Hals und kann frei ertastet werden. Es sind keine Knochen oder andere Organe im Weg. Nur eine dünne Schicht Haut und Gewebe liegen der Schilddrüse auf. Sie können sie also direkt berühren und dadurch mechanische “Reize” senden.

Ein weiterer Vorteil: verschiedene Mittel, wie Massageöle oder Salben, können direkt auf die Haut aufgetragen und einmassiert werden. Sie wirken direkt an Ort und Stelle auf die Schilddrüse ein und das ganz ohne Eingriff oder Injektion! Dabei spielt es keine Rolle, ob die Wirkung kühlend, wärmend oder entzündungshemmend sein soll.

Die Anwendung von Wickeln ergänzt  die Schilddrüsenmassage hervorragend. Eine Massage fördert die Heilung der Schilddrüse aktiv, wohingegen ein Wickel in Ruhephasen seine Wirkung entfalten kann. Quarkwickel oder Heilerde schaffen Linderung bei einer entzündeten Schilddrüse. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch Massage und Wickel mit Gelée Royale oder Bienenwachs unterstützt werden. Gelée Royale dient der Bienenkönigin als Nahrung und wird deshalb auch als Königinnenfuttersaft bezeichnet.

Was ist das Ziel einer Schilddrüsenmassage?

Die Massage der Schilddrüse ist eine sanfte Heilmaßnahme und soll die gestörte Funktion der Schilddrüse wieder herstellen. Ganz ohne aggressive Operation oder Bestrahlung. Durch sanften Druck und unterstützende Öle wird so die Schilddrüse reaktiviert: die Durchblutung wird angeregt und der Abtransport von angestauter Lymphe wird bei akuten Entzündungen erleichtert.

Chronische Entzündungen hingegen bestehen bereits über einen langen Zeitraum und hinterlassen ihre Spuren in Form von Narben. Das kann dazu führen, dass es zu Verwachsungen von Schilddrüse und umgebendem Gewebe kommt. Die Schilddrüse “klebt” quasi an der  Muskulatur fest und wird bei jeder Bewegung in Mitleidenschaft gezogen. Zur Linderung von Beschwerden und Schilddrüsenstörungen ist es aber enorm wichtig, dass die Schilddrüse wieder frei ist. Daher ist das Ziel bei einer Schilddrüsenmassage das Loslösen der Narben bzw. des Gewebes mittels Querdehnung der verklebten Bindegewebefasern.

Kann ich die Schilddrüsenmassage selbst anwenden?

Viele chronische Patienten sind unsicher, wenn es um das sensible Organ Schilddrüse geht. Fragen Sie sich deshalb auch, ob Sie selbst Hand anlegen sollten? Probieren Sie die Selbstmassage der Schilddrüse doch einfach mal aus! Denn nur Sie allein können spüren, ob die Massage Ihnen gut tut. Nur Sie selbst spüren, ob der Druck zu stark oder zu schwach ist. Die Schilddrüse wird auch oftmals als “Sitz der Seele” bezeichnet. Und wer, wenn nicht Sie ist in der Lage auch mit Ihrem Inneren in Kontakt zu treten? Sie allein spüren die Veränderungen in Ihrem Körper und Ihrer Gefühlswelt.

Ist die Massage der Schilddrüse gefährlich?

Sie sollten im Hinterkopf haben, dass die Massage einer entzündeten Schilddrüse kurzzeitig Herzklopfen, Schwitzen, Schwindel oder auch Bluthochdruck hervorrufen kann. Quasi Zeichen einer Schilddrüsenüberfunktion. Das ist ein Signal dafür, dass die Massage das nächste Mal sanfter und zaghafter sein sollte. Durch Kühlen der Schilddrüse klingen die eventuell auftretenden Beschwerden aber schnell wieder ab. Sie sollten auf jeden Fall auf Ihren Körper hören und im Zweifelsfall mit Ihrem Therapeuten über die Schilddrüsenmassage sprechen!

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Schilddrüsenmassage – eine Anleitung und Tipps

Dr. med. Berndt Rieger beschreibt in seinem Buch “Die Schilddrüsen-Massage” verschiedene Techniken und Anwendungen bei Störungen der Schilddrüsenfunktion. Allgemeine Tipps haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Wo wird denn nun massiert und wie? Die Schilddrüse sitzt unter dem Kehlkopf knapp über dem Brustbein. Die beiden Schilddrüsenlappen befinden sich seitlich der Luftröhre. Die beiden Lappen werden direkt mit zwei Fingern massiert. Finger der linken Hand massieren den rechten Schilddrüsenlappen und umgekehrt. Dabei führen Sie kreisende Bewegungen aus oder streichen sanft von oben nach unten.

Sie können Ihrer Schilddrüse aber auch eine indirekte Wellness-Behandlung zukommen lassen. Wie das geht? Über die Muskulatur, in die die Schilddrüse eingebettet ist. Diese Muskulatur brauchen wir zum Kauen, Schlucken, Singen und Sprechen. Die genutzten Muskelgruppen zählen zur sogenannten Ausdrucksmuskulatur. Deshalb: schneiden Sie Grimassen was das Zeug hält! Strecken Sie auch mal die Zunge raus. Lachen Sie und versetzen Sie das Gewebe rund um die Schilddrüse durch Singen in Schwingung! Die Schilddrüse wird so indirekt massiert, entkrampft und wird besser durchblutet. Sie kann ihre Hauptaufgabe, nämlich die Produktion von Hormonen, wieder effektiver ausführen.

Neben der Ausdrucksmuskulatur gibt es noch die Haltemuskulatur, die eine nicht unwichtige Aufgabe hat: sie trägt unseren Kopf. Eine entspannte kräftige Nackenmuskulatur hilft Ihnen auch in heiklen Situationen nicht zu verkrampfen, auch wenn Sie sprichwörtlich mal den Kopf hinhalten müssen. Verkrampfen oder verspannen wir, beeinträchtigt das die Blutzirkulation und wichtige Nerven können nicht mehr mit ausreichend Blut versorgt werden. Diese Nervenstörungen können Ursache einer krankhaften Schilddrüsenveränderung sein.

Schilddrüsenmassage bei Hashimoto Thyreoiditis

Bei der Hashimoto Thyreoidits ist die sensible Schilddrüse entzündet und hat bereits begonnen den Selbstzerstörungs-Modus einzuleiten. Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion treten auf. Durch Selbstmassage soll die Schilddrüse wieder aus dem “Dornröschenschlaf” geweckt und die Entzündung gestoppt werden. Dabei gilt es sehr feinfühlig vorzugehen, dann die Entzündung soll durch Reizung der Schilddrüse nicht noch weiter angeheizt werden. Massieren mit Maß und Ziel!

Durch eine Schilddrüsenmassage bei Hashimoto kann das Entzündungswasser leichter abgebaut und ausgeschieden werden. Eine Art Lymphdrainage bei Hashimoto. Durch die angeregte Durchblutung ist Ihr Körper auch in der Lage schneller und effektiver gegen die Entzündung vorzugehen.

Sanddorn kann die Schilddrüsenmassage bei Hashimoto unterstützen!

Entzündliche Schilddrüsenerkrankungen werden am besten mit Sanddornöl behandelt bzw. massiert. Es hat sowohl wärmende, als auch entzündungshemmende Wirkung und enthält viele hilfreiche Stoffe, darunter Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide. Außerdem hat Sanddorn einen angenehmen Duft. Man sollte sich bei einer Massage ja entspannen können und sich wohlfühlen. Dazu trägt sicherlich auch der Duft des Massageöls bei.

Singen Sie während der Massage! Seinen Gefühlen mit Hilfe der Stimme Ausdruck zu verleihen kann etwas sehr befreiendes haben. Die Aktivierung der Muskulatur und die entspannenden Schwingungen fördern die Heilung der Schilddrüse. Denn der Stimmapparat steht in Verbindung mit der Schilddrüse. Hashimoto-Betroffene klagen oft über eine ausdruckslose, tonlose Stimme.

Einen weiteren positiven Effekt bei Hashimoto kann eine leichte Wärme etwa 30 Minuten nach der Massage haben. Denn die Wärme hilft dabei, dass zerstörte Zellen der Schilddrüse wieder nachwachsen können. Achten Sie aber darauf, dass es nur leichte Wärme um die 40 °C ist, denn stärkere Hitze könnte unter Umständen eine Entzündung fördern anstatt lindern. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung können Sie nachts zusätzlich Wickel mit Gelée Royale anwenden. Das soll einer Verhärtung der Schilddrüse entgegenwirken.

Wie kontrolliere ich, ob die Schilddrüsenmassage positive Effekte auf meine Hashimoto Thyreoiditis hat?

Die Hashimoto Thyreoiditis wird über Antikörperspiegel im Blut überwacht. Genauer gesagt über Schilddrüsen-Autoantikörper, die der Körper produziert und gegen die eigene Schilddrüse richtet. Bei fast allen Hashimoto-Fällen sind die sogenannten TPO-Antikörper erhöht. Außerdem kommt es häufig vor, dass ebenfalls die TG-Antikörper (Thyreoglobulin) erhöht sind. Ist die von Ihnen regelmäßig durchgeführte Massage erfolgreich sollten die Antikörperspiegel sinken. Es empfiehlt sich die Höhe der Antikörper etwa alle 4 Wochen testen zu lassen.

Weitere Information zu den Laborbwerten bei Hashimoto finden Sie hier: “Hashimoto: Welche Werte sind zur Diagnose entscheidend?”

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