Stress oder alle Sinne in Alarmbereitschaft.

Warum lässt der Körper Stress eigentlich zu? Was nützt uns der Stress, wenn er uns doch nur krank macht? Ist da in der Evolution etwas schiefgelaufen?

Die Stressreaktion kommt noch aus dem Zeitalter der Urmenschen. Stand der Urmensch im Dickicht z. B. plötzlich einem Wollnashorn gegenüber, musste er sich innerhalb von Sekunden entscheiden: kämpfen oder fliehen (Kampf-oder-Flucht-Reaktion). Erschien die Situation ausweglos, folgte eine dritte Handlungsweise, die Freeze-Reaktion. In diesem Moment ergibt sich der Mensch der Situation und resigniert (tot stellen). Solche Reaktionen waren für Urmenschen absolut überlebensnotwendig. Die Stressreaktion ist eine Schutzreaktion und hilft dem Körper in einem solchen Moment alle Kräfte zu bündeln und sich nur auf diese Situation zu konzentrieren. Alle anderen Mechanismen, die den Körper Energie kosten wie das Immunsystem  werden runtergefahren. Das ist genial, oder? Aber wo sind all die Wollnashörner? Die sind doch seit tausenden von Jahren ausgestorben und wann begegnet man heutzutage schon einmal einem Wolf?

Stress oder alle Sinne in Alarmbereitschaft.

Ja, das stimmt, gegenwärtig wirken ganz andere StressorenFaktor, der Stress auslöst auf uns ein. Kein Wollnashorn, kein Bär und kein Säbelzahntiger. Dafür aber andauernder Alltags- und Kommunikationsstress. Kann man das tatsächlich miteinander vergleichen? Sie werden es nicht glauben, aber ja, definitiv! Vielleicht wird die körperliche Stressreaktion durch die aktuellen Dauerbelastungen nicht in maximaler Höhe gesteigert, dafür aber andauernd, quasi chronisch.

Fassen wir einmal zusammen. Was ist evolutiv geblieben?

Stressreaktionen sind Ausdruck eines nackten Überlebenskampfes.

 

Stressreaktionen: Relikte der menschlichen Evolution?

Unsere westliche Zivilisation kämpft i. d. R. nur noch in Fantasyfilmen mit fiesen Nashörnern oder Bären. Ist die Stressreaktion in der heutigen Zeit eigentlich noch sinnvoll und warum reagiert unser Körper so altertümlich?

Das Stresssystem ist an und für sich eine feine Sache und hat auch in der heutigen Zeit durchaus noch Vorteile: Es schärft unsere Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit. Physische und psychische Spitzenleistungen sind möglich, was uns heute in Prüfungssituationen, als Spitzensportler oder in der Notfallmedizin zugutekommt. Danach allerdings braucht der Organismus eine ausreichende Erholungsphase,  um in den Grundzustand (Zustand vor der Stressreaktion) zurückzukehren. Biochemisch bedeutet das den vollständigen Abbau aller zuvor ausgeschütteten Stress-HormoneSignal- und Botenstoff für die Kommunikation zwischen Organen und Zellen.. Der Urzeitmensch war pro Tag maximal mit 1 – 2 Stresssituationen ausgesetzt; oftmals tagelang auch gar keiner. Natürlich sind die lebensbedrohlichen Stressoren in der heutigen Zeit deutlich weniger geworden und damit auch die maximale Aktivierung des Stresssystems. Einen riesigen Anteil aber machen die kleineren Stressbelastungen aus, die über den Tag verteilt auf uns einströmen (sog. „daily hassles“). Beispiele hierfür sind Angst vor dem Arbeitsplatzverlust, familiäre Probleme, Streit mit dem Nachbarn, Mobbing, Doppelbelastungen mit Erziehung und Beruf oder gesundheitliche Probleme. Auch wenn das Stresssystem dadurch nicht vollständig in Aktion tritt; die Hormonkonzentration bleibt dann zu lange auf einem zu hohen Niveau und bedingt auf Dauer sehr viele Negatives und Belastendes für unsere Gesundheit.

 

Was genau ist eigentlich eine Stressreaktion?

Wann fühlen Sie sich gestresst? Was passiert in diesem Moment mit uns? Überlegen Sie einmal, wie sich Ihr Körper in einer solchen Situation verhält. Vielleicht können Sie nichts essen oder Sie haben Probleme beim Einschlafen? Das ist eigentlich ganz normal. Um adäquat auf eine Gefahrensituation reagieren zu können, wird der Körper in Sekundenschnelle mittels Freisetzung von Botenstoffen in Handlungsbereitschaft versetzt. Im Organismus wird eine bestimmte biochemische Reaktion in Gang gesetzt. Das kostet den Körper sehr viel Energie! Scharfsinnig und raffiniert stoppt er also sofort alle Prozesse, die in diesem Moment nicht die Überlebenschancen erhöhen.

Während einer Stressreaktion spart der Körper Energie! Gleichzeitig bereitet er sich auf das nackte Überleben vor.

Die Aktivierung des Stresssystems bedingt:

  • Unterdrückung von Sexualtrieb, Müdigkeit, Hungergefühl, Verdauung, Immunabwehr
  • Dämpfung der Durchblutung innerer Organe
  • Erhöhung von Herzfrequenz, Puls und Atemfrequenz
  • Zunahme des Blutdrucks und Blutzuckerspiegels
  • Pupillenerweiterung
  • Einengung der Wahrnehmung
  • Anspannung der Muskulatur
  • Verminderung der Schmerzempfindlichkeit
  • Zunahme der Blutgerinnung

Leicht können Sie sich vorstellen, dass der Körper krank werden MUSS, wenn er Dauerstress ausgesetzt wird. Natürlich, selten kommen wir heutzutage in eine Situation, in der das volle Stress-Programm aktiviert wird.

Problematisch sind vielmehr die ständigen Belastungen und Ängste, die tagtäglich auf uns einwirken.

Solche endogenen Stressoren sind ganz oft ursächlich für viele chronische Erkrankungen. Diesem gesellschaftlichen Problem versuchen wir momentan mit einer erhöhten Anzahl von Psychotherapeuten zu begegnen. Mit mäßigem Erfolg. Hat sich eine chronische Erkrankung wie Depression oder Burnout nämlich bereits etabliert, reicht es nicht aus, Stress zu reduzieren und ein paar Gespräche zu führen. Der Stress hat auch auf zellulärer und biochemischer Ebene seine Spuren hinterlassen, die es wieder in Balance zu bringen gilt. Ein gutes Beispiel hierfür ist Serotonin. Eine Unterversorgung und die damit verbundene weit verbreitete Depression ist eine direkte Folge eines jahrelang überaktivierten Stresssystems. Die anschließende Gabe von Psychopharmaka verschlimmert diese biochemischen Fehlregularien nur noch weiter. Fundamental ausheilen, können Sie Ihre Erkrankung damit keinesfalls!

Von herausragender Bedeutung dabei ist ein gesunder Nachtschlaf. Nachts, wenn der Erholungsnerv, der Parasympathicus aktiv ist, werden Erholungs- und Ausgleich-Reaktionen eingeleitet, Stresshormone werden abgebaut.

Das entscheidende Hormon, welches den Nachtschlaf steuert, ist das Melatonin. Ihm kommt zentrale Bedeutung für die Regeneration unseres Körpers zu. Und gerade weil es so wichtig ist für eine richtige Balance zwischen dem Stress-Nervensystem, dem Sympathicus und dem Erholungsnervensystem, dem Parasympathicus müssen wir uns immer darüber im Klaren sein, was die Melatoninproduktion unseres Körpers negativ beeinflusst, besonders abends vor dem Schlafengehen. Vor allem sind das elektromagnetische Einflüsse wie Computerarbeit, Fernsehen, ein nicht feldfreier Schlafplatz, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum und einiges mehr.

 

Was bedeutet das für Sie?

Eine ursächliche Behandlung von stressbedingten Erkrankungen beinhaltet sowohl psychische als auch physische Inhalte!

Entscheidend ist, dass Sie:

  • der chronischen Aktivierung des Stresssystems entgegenwirken
  • die bereits bestehenden zellulären und biochemischen Fehlprozesse ausgleichen

Auf andrino finden Sie dazu die notwendigen Informationen.

 

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