Wer ist eigentlich wichtiger für unsere Gesundheit: Unsere Zellen selbst oder ihre Lebensumstände?

Die Zelle gilt als kleinste lebende Einheit aller Organismen.

Alle Stoffwechselvorgänge laufen innerhalb der Zelle ab. Das ist eigentlich klar, sie kann nämlich auch autonom existieren. Lebt die Zelle allein, wird sie in ihrer Lebensform als Einzeller bezeichnet. Alle Mehrzeller (vielzellige Organismen) stammen letztlich von den Einzellern ab und gelten daher als höherwertige Lebewesen. So auch der Mensch.

Nüchtern betrachtet sind wir also nichts weiter als ein großer Zellhaufen!

Eigentlich logisch, dass die Zelle in der modernen Medizin im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Doch ist das wirklich alles? Haben wir nicht etwas ganz Entscheidendes vergessen? Zellen sind in Wirklichkeit gar nicht so unabhängig. Oder was denken Sie, was bei Nährstoffarmut, Sauerstoffmangel oder Toxinbelastung passiert? Richtig, die Zelle wird krank und stirbt. Die Vitalität einer Zelle ist nämlich in großem Maße abhängig von ihrem sie umgebenden Milieu.

Das Zellmilieu ist für das Überleben also mindestens so entscheidend wie die Zelle selbst!

Drehen wir den Spieß doch einmal um und fragen uns: Warum betrachtet die etablierte Medizin eigentlich nur die Zelle?

Wer ist eigentlich wichtiger für unsere Gesundheit: Unsere Zellen selbst oder ihre Lebensumstände?

Der mechanistische Denkansatz – das kartesische ParadigmaMechanistisches Weltbild. Der Mensch wird auf seine Mechanik reduziert, d.h. als eine Art “Gliedermaschine” betrachtet. Geht ein Teil kaputt wird nur dieses ersetzt bzw. repariert.

Um die Situation der heutigen Medizin verstehen zu können, müssen wir auf ihre Wurzeln zurückblicken. Im 16. Jahrhundert vollzog die Medizin erste Schritte aus der Säfte-Lehre des Mittelalters, hin zu einer wissenschaftlichen, sich der Gesetze der Logik bedienenden Disziplin. Sie folgte dabei dem Gedankengebäude, das René Descartes (1596 – 1650) entwickelte. Das sogenannte kartesische ParadigmaMechanistisches Weltbild. Der Mensch wird auf seine Mechanik reduziert, d.h. als eine Art “Gliedermaschine” betrachtet. Geht ein Teil kaputt wird nur dieses ersetzt bzw. repariert war ein an der Technik orientiertes Denken. Für Descartes waren biologische Modelle ein wesentlicher Bestandteil seiner Philosophie. Er reduzierte den lebenden Organismus auf dessen Mechanik („mechanistischer Denkansatz“). Er beschreibt den Menschen als „Gliedermaschine“, also als mechanischen Apparat, dessen Funktionsweise man beispielsweise mit einem Uhrwerk, mit einem Verbrennungsmotor, einem Computer vergleichen kann. Um bei dem Beispiel des Uhrwerks zu bleiben: Funktioniert ein solcher Apparat nicht mehr, muss man versuchen, durch AUFTEILEN einzelne Teile (z. B. Zahnräder, Federn etc.) zu ermitteln, die die Funktionsstörung verursacht haben. Dann wird das schadhafte Teil repariert (Reparaturmedizin), ausgetauscht oder ersetzt. Die gesamte Maschine funktioniert dann wieder.

Diesem Denken folgte damals die Medizin in vollem Umfang. Die ersten Leichensezierungen ließen erkennen, dass man den Menschen unterteilen kann: zum Beispiel in Organe, die einzelne Aufgaben im Körper erfüllen. Diese Aufteilung ging – mit immer besseren Möglichkeiten in der Medizin – weiter. Der größte Erfolg war dann die Entdeckung der menschlichen Zelle. Rudolf Virchow begründete die ZellularpathologieTheorie zur Entstehung von Krankheit. VIRCHOW’sche Auffassung, die Krankheiten als Störungen des normalen Lebens der Zelle ansieht, nach der Krankheiten auf Störungen der Körperzellen bzw. ihrer Funktionen zurückzuführen sind. Als Krankheitskonzept ersetzt sie die seit der Antike gültige HumoralpathologieIn der Antike ausgebildete Lehre von den Körpersäften, deren richtige Mischung Gesundheit und deren Ungleichgewicht Krankheit bedeutet. Sie geht auf Hippokrates zurück und hat moderne, wissenschaftlich formulierte Übereinstimmungen (Homotoxinlehre) (Säftelehre im Mittelalter) und ist damit für eine umfassende Umwälzung in der Vorstellung von Krankheitsentstehung und Krankheit im Allgemeinen verantwortlich.

Paul Ehrlich (1854 – 1915) gelang dann die Anfärbung einzelner Zellen. Im Besonderen gelangen ihm die Anfärbung einzelner Bakterien, z. B. der Milzbrandbakterien, ohne dass sich die Umgebung der Zelle anfärbte.Bis zu dem Gedanken, diesen Farbstoffen giftige Eigenschaften zu geben, war es ein kleiner Schritt: Das erste Chemotherapeutikum (das Salvarsan gegen die Syphilis) war gefunden.

Die Drehscheibe der gesamten Forschung war (und ist) DIE ZELLE.

Bis heute bedient sich die medizinische Wissenschaft des kartesischen, aufteilenden Denkmodells, das seinen Höhepunkt in der Entdeckung der Zelle hat. Völlig folgerichtig deshalb die Entdeckung der Medikamente, die als Wirkprinzip diese Zellen abtöten, Antibiotika die Bakterien, Antimykotika die Pilze und Zytostatika die Krebszellen.

Und erfolgreich ist unsere heutige etablierte Medizin da, wo tatsächlich aufteilendes Denken angesagt ist: in der Chirurgie und bei den Vernichtungsstrategien gegen die Zelle.

Aber ist die Zelle wirklich alles? – Das Zellmilieu

Stellen Sie sich die einfachste Form eines Lebewesens mit nur einer Zelle vor: eine Alge oder eine Amöbe, die im Meer lebt. Sie hat eine Lebenszeit vor sich, die im Wesentlichen von ihrer genetischen Ausstattung abhängig ist. Aber ist das individuelle Schicksal des Einzellers im Meerwasser wirklich ausschließlich in sich und seinem Inneren zu suchen?

Oder hat nicht das ihn umgebende MILIEU, das Meerwasser nämlich, ganz entscheidenden Einfluss auf sein Wohlergehen, auf seinen Gesundheitszustand, auf seine Lebenserwartung?

Ist das Meerwasser zu kalt oder zu warm, zu sauer oder basisch, mit Schwermetallen belastet, enthält es die richtigen Nährstoffe in der richtigen Konzentration? Kann der Einzeller seine Stoffwechselprodukte in ausreichendem Umfang in seine Umgebung, in das Meerwasser entlassen? Stimmt der Sauerstoffgehalt? All diese und sicherlich noch eine Vielzahl weiterer Komponenten, sprich Eigenschaften des Meerwassers, sind maßgebend verantwortlich dafür, dass die Amöbe oder die Alge ein Leben in Gesundheit bis zu ihrem – in den eigenen Erbanlagen programmierten – Tod führen kann.

Das Meerwasser ist also das Medium, das das Dasein der individuellen Zelle reguliert. Man sagt, es ist das primäre Regulationsmilieu des Einzellers.

Dieser kann also selbst gar nicht entscheiden oder beeinflussen, wie sein Leben läuft. Er ist abhängig von dem ihn umgebenden Regulationsmilieu, also dem Zustand des Meerwassers. Nur dann, wenn das ihn umgebende Milieu in einem ursprünglichen Zustand ist, an den sich der Meeresbewohner seit Millionen von Jahren genetisch angepasst hat, wird es ihm ein Leben lang gut gehen.

Bitte halten Sie gedanklich fest: Die Alge, der Einzeller, ist das Individuum; das sie umgebende Meerwasser ist sein Regulationsmilieu.

Wenn man also z. B. Erkenntnisse über den Gesundheitszustand der Alge in der Zukunft erzielen will, ist es falsch, die Alge – das Individuum – zu untersuchen. Die Alge ist ja entweder noch gesund oder schon krank. Man muss den Blick vielmehr auf ihr Regulationsmilieu legen, auf das Meerwasser. Stimmt dessen Qualität nicht, wird die Alge früher oder später erkranken und sterben müssen, ob sie will oder nicht, egal was ihr Genom dazu sagt. Und dies in Abhängigkeit von der Schwere des Qualitätsmangels und der Dauer, die die Zelle in diesem Milieu verbringt.

Es ist von ganz entscheidender Bedeutung für Ihre Gesundheit, dass Sie diese Unterschiede verstehen:

Der seit Rudolf Virchow bestehende alleinige Blick auf die Zelle, so wie ihn die etablierte Medizin seit damals praktiziert und immer weiter perfektioniert hat, ist eben nicht alles.

Um chronische Erkrankungen einer grundlegenden, fundamentalen Heilung zuzuführen, ist es unerlässlich, das Gewebe, das alle Zellen ernährt, entgiftet, Stoffwechselprodukte ausscheidet usw. in Ordnung zu bringen.

Darum geht es in nahezu allen Therapieformen der Biologischen Medizin!

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