Nahrungsmittelunverträglichkeit – wenn Essen Beschwerden verursacht

Ein Latte Macchiato in der Sommersonne. Pasta beim Italiener. Oder lieber ein Frucht-Smoothie für zwischendurch? Gehören Sie zu den Menschen, die jetzt eher das Gesicht verziehen als sich darauf zu freuen? Könnte es daran liegen, dass bei Ihnen nach dem Genuss bei einem der beschriebenen Lebensmittel Beschwerden wie Durchfall, Blähungen oder auch Hautrötungen auftreten? Dann besteht die Möglichkeit, dass Sie gegen bestimmte Nahrungsmittel eine Unverträglichkeit oder Allergie entwickelt haben. Folgender Beitrag gibt einen Überblick darüber, welche Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten es gibt, woher sie kommen könnten und was man dagegen unternehmen kann.

Nahrungsmittelunverträglichkeit – wenn Essen Beschwerden verursacht

Was bedeutet Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Nahrungsmittelunverträglichkeit heißt, dass es nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel regelmäßig zu Beschwerden kommt. Daher wird auch oft der Begriff Lebensmittelunverträglichkeit verwendet. Der Körper verträgt bestimmte Lebensmittel oder Bestandteile daraus nicht. Die Symptome können dabei sehr unterschiedlich sein. Akute Reaktionen wie Durchfall oder Hautausschlag sind ebenso möglich, als auch verzögerte, dafür aber länger andauernde Beschwerden wie z. B. Blähungen. Sie sehen: Sehr oft treten Verdauungsbeschwerden auf und der Schauplatz Darm hat häufig mit Nahrungsmittelintoleranzen zu tun. Es kann aufgrund der gestörten Verdauung auch zu Nährstoffmängeln und so genannten “stillen Entzündungen” (silent inflammations272) kommen. Beides Aspekte, die mit der Entstehung von chronischen Krankheiten in Zusammenhang stehen.

Woher kommen Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Man unterschiedet zwischen verschiedenen Bedingungen woher eine Nahrungsmittelunverträglichkeit kommen kann. Zum einen kann es sein, dass sich Gifte in oder auf den Lebensmitteln befinden. Denken Sie an Salmonellen oder eine Fischvergiftung. Man sagt es handelt sich um eine toxische Nahrungsmittelunverträglichkeit. Sehr milde ausgedrückt, kann eine Lebensmittelvergiftung doch auch tödlich enden!

Zum anderen gibt es die nicht toxischen Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Dabei kann die Unverträglichkeit durch das Immunsystem bedingt sein. Beispiele hierfür sind Nahrungsmittelallergien, Pseudoallergien oder auch Autoimmunerkrankungen des Körpers. Zu den nicht immunologisch begründeten Intoleranzen gehören, z. B. dass bestimmte Stoffe im Körper nicht richtig verdaut werden können oder die Aufnahme bestimmter Nahrungsbestandteile gestört ist.

Folgende Liste gibt Ihnen einen kurzen Überblick, woher Lebensmittelunverträglichkeiten kommen können:

  • toxische Nahrungsmittelunverträglichkeit
  • nicht toxische Nahrungsmittelunverträglichkeit
    • Immunsystem beteiligt:
      • Allergie
      • Pseudoallergie
      • Autoimmunreaktion
    • Immunsystem nicht beteiligt:
      • Aufnahmestörungen (Malabsorption)
      • Verdauungsstörungen durch Enzym79defekte (Maldigestion)

Welche Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Nahrungsmittelunverträglichkeiten, je nachdem, um welche Lebensmittel-Bestandteile oder Inhaltsstoffe es sich handelt. Auch künstliche Nahrungsmittelzusätze, wie z. B. Farb- oder Konservierungsstoffe können Unverträglichkeits-Reaktionen hervorrufen. Die häufigsten Auslöser von Beschwerden sind:

  • Kohlenhydrate: Fruktose, Laktose oder der Zuckeraustauschstoff Sorbit
  • Histamin
  • Gluten
  • Lebensmittel-Zusatzstoffe, auch versteckte Schimmelpilze

Kohlenhydratunverträglichkeit

Kohlenhydrate sind neben Proteinen und Fetten Hauptbestandteile unserer Nahrung. Gibt es Probleme bei der Verdauung oder Aufnahme von Kohlenhydraten spricht man von einer Kohlenhydratunverträglichkeit. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Symptome des Verdauungstrakts: starke Durchfälle, Blähungen und Bauchschmerzen. Aber auch unsere Psyche kann durch eine Kohlenhydratintoleranz negativ beeinflusst werden. Es gibt verschiedene Formen der Kohlenhydratunverträglichkeit:

  • Laktoseintoleranz
  • Fruktoseunverträglichkeit
  • Sorbitintoleranz

Details zu den einzelnen Formen, wie Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten erhalten Sie im Beitrag “Laktoseintoleranz & Co: was tun bei Kohlenhydratunverträglichkeit?”.

Histaminintoleranz

Unser Körper kann den Stoff Histamin selbst herstellen. Gespeichert wird er in Zellen unserer körpereigenen Abwehr, den sogenannten Mastzellen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen. Auch von außen kann Histamin in unseren Körper gelangen: über die Nahrung und die Aufnahme über den Darm. Daher zählt eine Histaminintoleranz auch zu den Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Histamin hat verschiedene Aufgaben im Körper. Es wirkt z. B. als Botenstoff, der Informationen im Körper weiterleitet. Außerdem spielt Histamin eine tragende Rolle bei der Entstehung von Entzündungen, die die Abwehr von Krankheitserregern, wie Viren oder Bakterien, ermöglichen.

Wie entsteht nun eine Histaminintoleranz? Eine Unverträglichkeit gegenüber Histamin entsteht dann, wenn ein Ungleichgewicht zwischen vorhandenem Histamin und dem Histaminabbau vorliegt. Die Dysbalance kann durch zu viel Zufuhr von außen kommen oder eben dadurch, dass der Histaminabbau blockiert ist. Alles über die Entstehung der Histaminunverträglichkeit, die Symptome und mögliche Behandlungsoptionen erfahren Sie im Beitrag “Histaminintoleranz – Ursachen und Bedeutung”

Glutenunverträglichkeit

Fragen Sie sich auch, was der Hype um das Gluten eigentlich bedeutet? Gluten ist kein Einzelgänger, sondern ein Gemisch aus verschiedenen Proteinen und kommt in Getreidesorten, wie z. B. Weizen, Roggen oder Gerste, vor. An sich ist Gluten nicht ungesund, aber unser Körper kann die Menge, die wir in unserer heutigen Zeit aufnehmen nicht ausreichend verwerten. Hinzu kommt die industrielle Verarbeitung und der persönliche Status der Darmgesundheit.

Glutenunverträglichkeit ist der Überbegriff für verschiedene Beschwerden, die mit Gluten und Weizen in Zusammenhang stehen. Die Zöliakie ist die “echte” Glutenunverträglichkeit, kommt aber relativ selten vor und hat meist genetische Ursachen. Zu den “milderen” Formen einer Glutenintoleranz zählen die Weizenallergie und auch die NZWS (Nicht-Zöliakie-Weizensensitivität). Sie entwickeln sich unbemerkt über Jahre hinweg. Es ist auch möglich, dass es zu Reaktionen auf andere Getreidebestandteile kommt, wie z. B. auf die ATIs (Amylase-Trypsin-Inhibitoren). Diese Stoffe dienen dem Getreide als Schutz vor Schädlingen. ATIs beeinflussen unser Immunsystem und fördern die Freisetzung von entzündungsfördernden Stoffen.

Klingt alles ziemlich kompliziert? Aufklärung zum Thema Gluten gibt es im andrino Beitrag “Gluten und Weizen – wertvoll aber fies!”.

Wie kann man eine Lebensmittelunverträglichkeit testen?

Je nachdem, welches Nahrungsmittel man “verdächtigt” schuld an den Beschwerden zu sein gibt es ein Angebot an Labortests. Mittlerweile ist es in manchen Fällen sogar möglich einen Selbsttest zuhause durchzuführen. Reichen für die Tests Proben, wie Stuhlprobe, Kapillarblut, Urin oder die Atemluft aus, ist ein Selbsttest ohne die Hilfe eines Arztes in der Regel möglich. Ist allerdings eine größere Menge Blut erforderlich müssen Sie einen Arzt aufsuchen. Bedenken Sie auch, dass unter Umständen während der Tests eine Verschlechterung Ihres Allgemeinbefindens auftreten kann. Deshalb sollte man abwägen, ob ein Test in der Arztpraxis unter Umständen sinnvoller ist. Bedenken Sie auch immer, dass eine Unverträglichkeit auch durch eine Allergie ausgelöst werden kann.

In manchen Fällen ist eine genetische Untersuchung nötig, um eventuelle Mutationen aufzudecken, die für die Nahrungsmittelunverträglichkeit verantwortlich sind. Solch ein Test darf nur von einem Arzt durchgeführt werden. Unser andrino Therapeutenverzeichnis hilft Ihnen einen passenden Arzt zu finden. Es befindet sich derzeit im Aufbau.

Was kann ich gegen meine Nahrungsmittelunverträglichkeit tun oder was darf ich essen?

Sie fragen sich zu Recht, ob es eine spezielle Ernährung bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten gibt. Meist ist es ratsam bei Verdacht auf bestimmte Lebensmittel eine Diät auszuprobieren und für eine bestimmte Zeit diese Lebensmittel zu meiden. Wurde bereits eine bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeit festgestellt wird empfohlen zunächst 4 Wochen strikt auf den betreffenden Stoff zu verzichten und dann allmählich wieder anzufangen das Lebensmittel zu sich zu nehmen. So stellt man seine persönliche Toleranzgrenze fest. Bei genetischen Ursachen kann es sein, dass lebenslang auf bestimmte Lebensmittel verzichtet werden muss, z. B. bei hereditärer Fruktoseintoleranz.

Intoleranzen gegenüber bestimmten Lebensmitteln können auch als Folge von bestehenden Grunderkrankungen auftreten. Ist das bei Ihnen der Fall muss erstes Ziel sein die Grunderkrankung in den Griff zu bekommen. Ein Beispiel hierfür ist z. B. eine chronisch entzündliche Darmerkrankung.

Unser andrino Tipp bei Nahrungsmittelunverträglichkeit

Seien Sie sensibel und hören Sie genau auf die Signale Ihres Körpers. Beim Einen macht ein kleines Stück Apfel am Morgen bereits Probleme, beim Anderen reicht der Schluck Milch im Kaffee. Jeder hat ein anderes Empfinden und kann auch unterschiedlich gut mit bestimmten Nahrungsmitteln umgehen. Deshalb: haben Sie auch Geduld! Es gibt ein sehr breites Testspektrum und auch die Möglichkeiten ob und welche Unverträglichkeiten vorliegen sind enorm groß. Auch eine Nahrungsmittelallergie kann die Ursache Ihrer Beschwerden sein. Deshalb sollten Sie sich in die Hände eines erfahrenen Biologischen Mediziners begeben, der ein breites Methodenspektrum hat und alle Möglichkeiten mit Ihnen durchgehen kann.

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