Darmsanierung – Erfolgsrezept bei chronischen Erkrankungen

Einer der wichtigsten biologischen Mechanismen, die bei chronischen Beschwerden und Erkrankungen in vielen Fällen auftritt, ist der sogenannte löchrige Darm, das Leaky-gut-Syndrom. Die Strukturen der Darmschleimhaut, auch die Darmflora, geraten aus der Balance und mit ihr unser Darm-Immunsystem. Neurodermitis, Stuhlunregelmäßigkeiten, Reizdarm, chronisch entzündliche Erkrankungen, Allergien, Autoimmunerkrankungen oder gar Krebs können entstehen. Ein durchlässiger Darm kann allerdings effektiv behandelt werden. Die zugehörige Therapiemethode lautet Darmsanierung bzw. wird Mikrobiologische Therapie genannt. In vielen Fällen ist die Darmsanierung die Basis jeder weiteren ganzheitlichen Therapie. Darmsanierung ist allerdings nicht gleich Darmsanierung. Für den nachhaltigen Erfolg muss eine Therapie der Darmschleimhaut professionell angegangen werden und kann sich sogar einige Monate hinziehen. Wenn Sie sich professionelle Hilfe holen, haben Sie aber sehr gute Aussichten auf eine gewaltige Verbesserung Ihrer Beschwerden oder Ihrer chronischen Erkrankung.

In folgendem Artikel erfahren Sie, welche Eckpfeiler eine “echte” Darmsanierung enthält und wie Sie dafür sorgen können, dass diese zentrale Basismethode der Biologischen Medizin zu einem Ihrer Erfolgsrezepte wird.

Darmsanierung –  Erfolgsrezept bei chronischen Erkrankungen

Darmsanierung, Darmreinigung, Darmaufbau oder Darmkur: wo sind die Unterschiede?

Im Grunde ist es ganz einfach. Bei allen vier Begriffen handelt es sich um Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Darmgesundheit. Unter Darmreinigung, Darmkur oder Darmaufbau preisen Hersteller Spülungen, Darmbakterien, Mittel zum Abführen, Ballaststoffe, Darmbakterien (Probiotika235) oder Präparate zu Stärkung der Leberentgiftung an. Darmkuren sind also in erster Linie als präventive oder begleitende Maßnahme sinnvoll, als Schutz vor Allergien und Nahrungsmittelintoleranzen, in Begleitung zu einer medikamentösen Therapie (z. B. während und nach einer Antibiotika-Behandlung), nach einer Infektion mit länger anhaltenden Durchfällen, nach einer Wurmbehandlung oder im Anschluss an eine Darmspiegelung. Sie haben das Ziel die Gesundheit der Darmschleimhaut zu erhalten. Eine Darmsanierung hingegen kommt primär zum Einsatz, wenn die Strukturen der Darmschleimhaut inklusive der Darmflora51 bereits massive Einschränkungen aufweisen.

Sie wollen verstehen, welche Rolle der Darm bei der Entstehung einer chronischen Erkrankung hat? In folgendem Beitrag gewinnen Sie einen tollen Überblick: “Undichter Darm: VIP-Zugang für chronische Erkrankungen“.

Wie funktioniert eine richtige Darmsanierung?

Eine Darmsanierung bietet im Gegensatz zur Darmreinigung oder Darmkur das volle Programm. Darmreinigung und Darmaufbau können integraler Bestandteil einer Darmsanierung sein. Die Biologische Medizin setzt die Darmsanierung in erster Linie dann als Therapiemethode ein, wenn bereits ein durchlässiger Darm (Leaky-Gut-Syndrom156) vorliegt oder die Darmschleimhaut massiv angegriffen ist. Das wichtigste Tool bei der Durchführung einer Darmsanierung ist die Gabe von Mikroorganismen in hochkonzentrierter Form. Deshalb werden die Begriffe Darmsanierung und Mikrobiologische Therapie in der Biologischen Medizin quasi analog verwendet. Eine Darmsanierung im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie einer chronischen Erkrankung bedeutet allerdings weit mehr als nur die Gabe von Mikrobiologischen Präparaten. Eine Darmsanierung umfasst neben der Mikrobiologischen Therapie die Bekämpfung der Fäulniskeime, eine Schleimhauttherapie, eine Ernährungsanpassung und manchmal auch ein begleitendes Bewegungs- und Stressmanagement. Natürliche Darmreinigungen durch Einläufe, Colon-Hydro-Therapie oder mittels Einsatz von Flohsamenschalen, Heilerde, Glauber- oder Bittersalz dienen dabei eher der Vorbereitung und unterstützen die darauf folgende Darmsanierung in Ihrer Wirkung.

Meilensteine einer echten Darmsanierung sind:

  1. eine umfassende Laboranalytik (inkl. Status der Darmflora, Stuhl-pH-Wert, Schleimhaut, Leaky-gut-Syndrom und silent inflammations),
  2. ggf. eine vorangehende Darmreinigung,
  3. eine Ernährungsumstellung (ballaststoffreich, zuckerarm, arm an Farb- und Konservierungsstoffen, ggf. antientzündlich),
  4. die Zufuhr von PräbiotikaLebensmittelinhaltsstoffe die unverdaut Magen- und Dünndarm passieren und selektiv das Wachstum und Aktivität der Darmflora fördern. Beispiele sind Ballaststoffe, Inulin oder Lactulose über ein Präparat oder die Ernährung,
  5. eine kontinuierliche Zufuhr von ProbiotikaLebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge verabreicht, einen gesundheitlichen Nutzen haben. Beispiele sind Milchsäurebakterien oder Bifidobakterien in hochkonzentrierter Form,
  6. ggf. eine Parasiten- und Pilzbehandlung,
  7. ggf. eine Schleimhauttherapie,
  8. ggf. die Behandlung durch unterstützende Maßnahmen wie Bewegung und Bauchmassagen,
  9. ein eventueller Ausgleich eines Mineralstoff- und Vitaminmangels durch Orthomolekulare Therapie sowie
  10. die Kontrolle des Erfolges über eine erneute Stuhlanalyse.

Sie wollen mehr über das Thema Darmschleimhaut und Leaky-gut-SyndromUmgangssprachlich “löchriger Darm”. Geschädigte Barriere der Darmschleimhaut erfahren? Eine solide Grundlage liefert Ihnen unser Artikel “Leaky gut – Löcher wie ein Schweizer Käse?“.

Bei welchen Beschwerden/Erkrankungen ist eine Darmsanierung sinnvoll?

Im Grunde kann bei jeder chronischen Erkrankung eine Darmsanierung notwendig sein. Entscheidend ist immer der Zustand Ihrer Darmschleimhaut und Ihrer Darmflora. Folgender Beitrag erklärt Ihnen, wie Sie Ihre Darmgesundheit messen lassen können: “Darmflora-Checkup: die Stuhlprobe!”

Folgende chronische Beschwerden/Erkrankungen machen eine Darmsanierung wahrscheinlich:

  • permanente Stuhlunregelmäßigkeiten (Durchfall, Verstopfung, Blähungen)
  • Reizdarm
  • Infektanfälligkeit
  • chronische Müdigkeit
  • Diabetes Typ 1 und Typ 2
  • Übergewicht/Adipositas
  • Koronare Herzerkrankung
  • Burnout/Depression
  • Neurodermitis
  • Nesselsucht
  • Akne
  • Entzündliche Darmerkrankungen
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Allergie und Heuschnupfen
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
  • Krebs
  • Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer/Parkinson

Wie lange dauert die Darmsanierung?

Die Länge der Therapie ist im Wesentlichen abhängig vom Zustand Ihrer Darmschleimhaut. Eine leichte Verschiebung der natürlichen Darmflora (Darm-Dysbiose)gestörtes Gleichgewicht zwischen den Bakterienarten im Darm) ist durch Gabe eines Probiotikums sicherlich in ein paar Wochen wieder im Lot. Muss allerdings ein löchriger Darm (Leaky gut) geschlossen werden, kann sich eine Darmsanierung auch über Monate hinziehen. Gerade wenn chronischer Stress zur Ausbildung eines löchrigen Darms beigetragen hat, müssen neben dem Aufbau der Darmflora erst die richtigen Entspannungstechniken erlernt werden.

Auch die Ansiedlung der nützlichen Darmbakterien und die vollständige Regeneration Ihrer Darmzellen braucht Zeit und vor allem Ihre Konsequenz. Es reicht leider nicht, wenn Sie Ihr Bakterienpräparat nur jeden dritten Tag oder gar nach Lust und Laune einnehmen und nebenbei Pizza, Burger und Süßigkeiten naschen. Die Fäulniskeime in Ihrem Darm sind nämlich ein eingespieltes Team und schwer zu knacken. Sie müssen die unerwünschte Lebensgemeinschaft kontinuierlich mit neuen nützlichen Keimen”befeuern” – und zwar in ausreichender Anzahl! Individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst, wird Ihr Therapeut sicherlich ein Präparat für Sie finden, das beispielsweise nicht gekühlt werden muss, wenn Sie beruflich viel unterwegs sind.

Welche Nebenwirkungen treten bei einer Darmsanierung auf?

In der Regel ist eine Darmsanierung ein sehr schonendes Therapieverfahren. Richtig und professionell durchgeführt, sollten Sie während einer Therapie also eher eine kontinuierliche Besserung Ihrer Beschwerden verspüren. Gerade Patienten mit leichteren chronischen Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Infektanfälligkeit oder Blähungen berichten meist von sehr schnell eintretenden Besserungen.

Dennoch, gerade der Darmaufbau mit Präbiotika und Probiotika kann mitunter Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchkrämpfe, Juckreiz, Übelkeit, unreine Haut, Nesselsucht oder Mundtrockenheit nach sich ziehen. Nicht umsonst raten viele Hersteller zu einem vorsichtigen Einschleichen der Präparate. Gegebenenfalls müssen Präparate auch während der Therapie noch einmal gewechselt werden. Sprechen Sie dazu bitte mit Ihrem Therapeuten!

Wie läuft eine Darmsanierung ab?

Ein Spezialist für Darmsanierungen macht mit Ihnen zunächst eine ausführliche AnamneseVorgeschichte einer Krankheit und wählt anschließend die für Sie richtigen Labortests aus. Zu einer sinnvollen und professionellen Abklärung gehören die Analyse der Darmflora, ParameterSynonym für Laborwert, Marker. Quantitatives oder qualitatives Ergebnis einer Untersuchung von Körpermaterialien (z.B. Blut, Urin), im erweiterten Sinn auch der Messung von Körperfunktionen des aktuellen Darm-Milieus (z. B. Bestimmung des pH-Wertes im Stuhl) und die Messung nicht ordentlich verdauter Nahrungsbestandteile (z. B. Verdauungsrückstände der Leber und Galle), die Abklärung eines Leaky-Gut-Syndroms oder die Messung von Entzündungsparametern. Die Werte werden in erster Linie aus einer Stuhlprobe erhoben, einiger Marker167 sind auch aus einer Blutprobe möglich.

In Abhängigkeit von der Anzahl und Vielfalt der bakteriellen Diversität Ihres Darms, der Präsenz der Fäulnisflora, der Beschaffenheit der Durchlässigkeit Ihrer EpithelzellenFachbegriff für Deck- oder Abschluss-Gewebe. Einlagige Zellschicht. Oberste bzw. äußerste Zellschicht des tierischen und menschlichen Haut- und Schleimhautgewebes und der Schleimschicht sowie der Funktionstüchtigkeit Ihres Darm-Immunsystems wird Ihr Therapeut für Sie ein individuelles Konzept zur Darmsanierung ausarbeiten. Spezielle Regeln gelten zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen oder bei gleichzeitiger Einnahme von ImmunsuppressivaArzneimittel zur Unterdrückung des Immunsystems und Antibiotika. Die verordneten Präparate nehmen Sie dann natürlich über Wochen hinweg zu Hause ein.

Die “richtig echte” Darmsanierung: Ein Fall für den Therapeuten

Warum ist ein Therapeut notwendig?

Ausgangspunkt für eine gezielte und erfolgreiche Darmsanierung ist eine umfangreiche Labordiagnostik. Denn nur so kann genau eruiert werden, in welchem Zustand sich Ihre Darmschleimhaut und Ihre Darmflora befindet.

Wenn Sie Ihrer chronischen Erkrankung bzw. einem löchrigen Darm (Leaky-gut-Syndrom156) tatsächlich therapeutisch begegnen wollen, ist eine Darmsanierung Zuhause im Alleingang aus Sicht der Biologischen Medizin leider nicht zielführend und wird mit ziemlicher Sicherheit keinen nachhaltigen Erfolg haben. andrino empfiehlt Ihnen daher nachdrücklich die professionelle Begleitung durch einen Therapeuten. Sie wollen wissen warum? Hier ein Beispiel aus dem Alltag:

Angenommen, Sie leiden an Reizdarm mit begleitender Fruktose-IntoleranzSyn: Fruktosemalabsorption; Genetisch bedingt oder Erworben; Unverträglichkeit gegenüber dem Fruchtzucker Fruktose. Ihre Darmflora zeigt einen eklatanten Mangel an E.coli Bakterien sowie eine Überwucherung mit dem Darmpilz Candida. Darüber hinaus lässt sich bereits eine erhöhte Durchlässigkeit Ihrer Darmschleimhaut nachweisen. Glauben Sie es nützt Ihnen viel, wenn Sie nun über Wochen ein bakterielles Kombipräparat aus Milchsäurebakterien und zum Beispiel Inulin (Mehrfachzucker aus Fruktose-Einheiten) einnehmen, nur weil der Hersteller Ihnen die Heilung Ihres Reizdarms verspricht? Im Gegenteil, was denken Sie was passiert? Eine zusätzliche Fruktose-Zufuhr verstärkt Ihre Fruktose-Verwertungsstörung und fördert Entzündungen, welche die Durchlässigkeit Ihrer Darmschleimhaut weiter erhöht und Ihre Beschwerden nur noch verstärkt. Die Einnahme von Milchsäurebakterien kann sicherlich nicht schaden aber Ihnen fehlen E.coli Bakterien. Wie wollen Sie auf diese Art und Weise das Gleichgewicht der Darmflora wieder herstellen? Und selbst wenn Sie zufällig das richtige bakterielle Präparat benutzt hätten, werden sich die Bakterien in Ihrer Darmflora nicht ansiedeln, solange Sie sich weiterhin ballaststoffarm und zuckerreich ernähren. Die Voraussetzung für den therapeutischen Erfolg einer Darmsanierung sind u. a. bestimmte Milieu-Voraussetzungen im Darm und eine optimale bakterielle Versorgung durch Ballaststoffe in Form von Präparaten (Präbiotika)Lebensmittelinhaltsstoffe, die unverdaut Magen- und Dünndarm passieren und selektiv Wachstum und Aktivität der Darmflora fördern. Beispiele sind Ballaststoffe, Inulin oder Lactulose sowie eine begleitende angepasste Ernährung. Was also wäre in diesem Fall das Ergebnis Ihrer wochenlangen Mühen? Ein weiter fortgeschrittenes Leaky-gut-Syndrom, keine symptomatische Verbesserung Ihrer chronischen Erkrankung und eine Fehlinvestition Ihres Geldes.

Wie finde ich einen Arzt/Spezialisten für eine Darmsanierung?

Fündig werden Sie unter ganzheitlich orientierten Ärzten und Heilpraktikern. Achten Sie auf den Schwerpunkt Darmsanierung oder Mikrobiologische Therapie. Wir arbeiten derzeit an einem Deutschlandweiten Therapeutenverzeichnis für Sie.

Auf welche Ernährung sollte man bei einer Darmsanierung achten?

Die begleitende Ernährungsform bei einer Darmsanierung sollte Ihren Darmbakterien förderlich sein. Eine präbiotische, basische Ernährung, reich an gesunden Fettsäuren (Omega 3), Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen schafft die richtigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Regeneration Ihrer Darmschleimhaut. Denken Sie beim Einkaufen, Kochen und Essen nicht nur an sich und was Ihnen schmeckt. Denken Sie lieber an Ihre Bakterien! Die kleinen Helferlein werden es Ihnen danken und unterstützen Sie zum Dank bei Ihrer Genesung. Verwandeln Sie Ihren Darm in ein Bakterienschlaraffenland!

 

Der andrino Ernährungsplan bei Darmsanierung

  • Essen Sie viel frisches Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte, am besten in Bioqualität. Stichwort Ballaststoffe! Dazu gehören Linsen, Bohnen oder Kichererbsen, Apfel, Birne, Pflaume, Aprikose, Pfirsich, Ananas, Beerenfrüchte sowie Kohl, Wirsing und Wurzelgemüse. Wenn Sie sich bislang Ballaststoffarm ernährt haben, ist es ratsam die Ballaststoffmenge langsam zu steigern, um Blähungen, Verstopfung oder Durchfall zu vermeiden. Trinken Sie dazu ausreichend Wasser und Tee!
  • Genießen Sie Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir, Buttermilch oder Ayran. Achten Sie allerdings auf Konservierungsstoffe. Am besten bereiten Sie die Sauermilchprodukte selbst zu.
  • Essen Sie sauer vergorene (fermentierte) Produkte wie Kimchi, Sauerkraut oder saure Bohnen.
  • Essen Sie naturbelassene, ungesalzene Nüsse.
  • Achten Sie auf Ihren Omega-3-Fettsäure-Haushalt. Bevorzugen Sie Fett aus pflanzlicher Quelle wie Leinöl, Chiaöl oder Hanföl.
  • Vermeiden Sie ein Übermaß an tierischen Produkten, v.a. Wurst, Fleisch und Milch. Fisch ist in Maßen erlaubt. Raubfische (wie Thunfisch) sollten Sie wegen der Schwermetallbelastung allerdings meiden. Mehr zum Thema Schwermetalle finden Sie im Beitrag “Schwermetalle: harte Kost einfach erklärt”.
  • Vermeiden Sie Zucker in Form von Süßigkeiten, Kristallzucker oder versteckten Zucker in Fertiggerichten (auch Fruchtjoghurt, Nektar oder Fertigmüsli-Mischungen).
  • Meiden Sie Gluten und Milch.
  • Lassen Sie einen Test auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durchführen. Und meiden Sie Nahrungsmittel mit positivem Ergebnis.
  • Vermeiden Sie alle verarbeiteten Lebensmittel.
  • Verbannen Sie Diät- oder Lightprodukte. Zuckeraustauschstoffe (z. B. Saccharin, Aspartam, Sucralose) können die Darmflora vermutlich negativ beeinflussen.

Probiotika und Präbiotika: Was Sie wissen müssen

Regalwände voller Bücher und Zeitschriften beschäftigen sich mittlerweile mit dem Thema Darmgesundheit. Allen voran locken zahlreiche Hersteller mit attraktiven Versprechen: “Reizdarm adé”, “Schluss mit Blähungen” oder “Verstopfung, nein danke!”. Entsprechende Präparate, sogenannte Präbiotika und Probiotika helfen einfach gegen alles. Für eine bessere Schlafqualität, gegen Durchfall, Depression und Allergie und natürlich auch in der Schwangerschaft. Und das Beste daran ist, Sie können die Mittelchen einfach überall kaufen. In der Drogerie, in der Apotheke, Online, ja sogar in Discountern! Im Prinzip sind die Zusagen der Hersteller auch nicht “falsch”, nachhaltig helfen Sie aber nur, wenn PräbiotikaLebensmittelinhaltsstoffe, die unverdaut Magen- und Dünndarm passieren und selektiv Wachstum und Aktivität der Darmflora fördern. Beispiele sind Ballaststoffe, Inulin oder Lactulose und ProbiotikaLebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge verabreicht, einen gesundheitlichen Nutzen haben. Beispiele sind Milchsäurebakterien oder Bifidobakterien richtig einsetzt werden und wenn Sie beim Kauf auf ein paar entscheidende Dinge achten.

Was sind Präbiotika und Probiotika und welche Unterschiede gibt es?

Präbiotika [prä oder pre; lat. vor und bios; altgriech. Leben] sind Nährstoffe, die Mikroorganismen, also auch der Darmflora, als Nahrungsgrundlage dienen. Präbiotika werden im Dickdarm vor allem von Milchsäurebakterien (v. a. Laktobazillen, Bifidobakterien) aufgeschlossen und stimulieren deren Wachstum. Gleichzeitig wird die Ausbreitung von unerwünschten Bakterien unterdrückt. Präbiotika kommen in größeren Mengen natürlicherweise in bestimmten Nahrungsmitteln vor wie Chicorée, Topinambur, Artischocken, Pastinaken, Löwenzahnwurzel, Lauch, Zwiebeln und Schwarzwurzeln. In der Bevölkerung werden Präbiotika auch gerne als Ballaststoffe bezeichnet, weil sie im Darm nur durch unsere Darmbakterien verwertet werden können. Therapeutisch und im Rahmen einer Darmsanierung können Präbiotika aber auch in hochkonzentrierter Form als Präparat verabreicht werden. Beispiele sind Flohsamenschalen oder Inulin.

Probiotika [pro; lat. für, zum Schutz, zum Vorteil, zugunsten] sind Mikroorganismen, die durch ihre Stoffwechselprodukte im Darm dann den gesundheitlichen Nutzen bieten.

Folgende Tabelle stellt die medizinisch korrekten Definitionen zwischen Präbiotika und Probiotika noch einmal gegenüber:

Definition Beispiele
Probiotika Lebende, nicht pathogeneeine Krankheit verursachend Mikroorganismen, die – in ausreichender Zahl verabreicht – einen präventiven oder therapeutischen Effekt auf den Makroorganismus haben, ihm also einen gesundheitlichen Nutzen bringen (Havernaar and Huis in´t Veld 1992; FAO/WHO 2001)*

*Laut Definition müssen die Bakterien lebend verabreicht werden. Das ist aber nicht zwingend notwendig. Damit der gewünschte Effekt eintritt, muss lediglich die Dosis erhöht werden.

Milchsäurebakterien (verschiedene Spezies der Gattungen Laktobazillen und Bifidobakterien), Stämme der Spezies Escherichia coli sowie Enterococcen
Präbiotika Substanzen, die im oberen Verdauungstrakt weder verdaut noch aufgenommen (resorbiert) werden. Umgangssprachlich: Ballaststoffe Pektine, Inulin, Dextrin, Fructo-Oligosacharide und Galacto-Oligosacharide, Akazienfasern

 

Am besten aber wirken Pro- und Präbiotika gemeinsam. In der Praxis werden deshalb oftmals Kombinationspräparate angewendet, die Synbiotika genannt werden; denn Bakterien können sich nur mithilfe der Probiotika in Ihrem Darm vermehren und Probiotika bringen nur den erwünschten Erfolg, wenn Sie durch die richtigen Bakterien verstoffwechselt werden.

Bei der Darmsanierung also gilt: Präbiotika VOR Probiotika!

Präbiotika – Echte Hilfe beim Darmaufbau

Präbiotika sind sozusagen die Basis für eine erfolgreiche Darmsanierung. Warum? Versetzen Sie sich dazu doch einmal in die Lage eines Bakteriums, das in Ihren Darm gelangt. Hätten Sie Kraft sich gegen unerwünschte Keime durchzusetzen, wenn Sie Frieren oder an Hunger leiden? Von sexueller Aktivität einmal ganz zu schweigen. Aber genau das ist wichtig für die Mikroorganismen, um die probiotische Wirkung entfalten zu können. Sie müssen den kranken Laden im Darm ordentlich aufmischen, sich dort häuslich niederlassen und über die eigene Vermehrung Fäulnisbakterien und unerwünschte Pilze verdrängen.

So helfen Präbiotika beim Darmaufbau

Bei der Verstoffwechselung von Präbiotika entstehen kurzkettige Fettsäuren wie Acetat (Salz der Essigsäure), Propionat (Salz der Propionsäure) und Butyrat (Salz der Buttersäure) sowie Laktat (Salz der Milchsäure). Diese Fettsäuren reduzieren den pH-WertKonzentration der Wasserstoff-Ionen in einer Lösung. Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Die Skala des pH-Werts reicht dabei von 0 (sauer) bis 14 (basisch) im Dickdarm und sorgen damit für das dort erwünschte saure Milieu. Dieses wiederum unterdrückt das Wachstum der Fäulnisflora, sodass deren Ansiedlung erschwert wird. Darüber hinaus dienen kurzkettige Fettsäuren den Darmzellen (EpithelzellenFachbegriff für Deck- oder Abschluss-Gewebe. Einlagige Zellschicht. Oberste bzw. äußerste Zellschicht des tierischen und menschlichen Haut- und Schleimhautgewebes) als Energiequelle.

Welche Präbiotika gibt es?

Folgende Tabelle gibt Ihnen eine gute Übersicht, welche Nahrungsmittel und Präparate unter den Begriff “Präbiotika” fallen:

Präbiotikum Beispiele
Galacto-Oligosaccharide der Raffinosefamilie (GOS): humane Milch-Oligosaccharide, die auch in der Muttermilch enthalten sind Hülsenfrüchte, wie Bohnen (insbesondere Sojabohne), Erbsen, Nüsse und Linsen sowie Zuckerrüben
Fructo-Oligosaccharide (FOS): Unverdauliche Mehrfachzucker Topinambur, Spargel, Chicorée, Inulin (aus der Chicoréewurzel), Zwiebeln, Lauch, Knoblauch, Endivie, Radicchio, Artischocken, Kohl, Broccoli, helle Pfirsiche, Wassermelonen, Schwarz- und Löwenzahnwurzel
Schleimstoffe Leinsamen
Resistente Stärke*

*Im Gegensatz zur verdaulichen Stärke ist resistente Stärke widerstandsfähig gegen die Verdauungsenzyme im Dünndarm und wird erst durch die Dickdarmbakterien verstoffwechselt

gekochte, abgekühlte Kartoffeln, Reis und Nudeln, Bananen (umso grüner, desto mehr resistente Stärke ist enthalten)
Bestimmte Hemicellulosen, wie Beta-Glukane Haferflocken, Hafervollkornprodukte, Haferkleie, Gerstenvollkorn, Betaglucangerste
Pektin Beerenobst, Äpfel, Birnen, Quitten
Flohsamenschalen Diverse Flohsamenpräparate aus der Apotheke (z. B. Agiolax, Agiocur, Präla-san u. a.), reine Flohsamenschalen (Reformhaus, Apotheke, Drogerie)
Akazienfasern Diverse Akazienpräparate aus der Apotheke
Fermentierte Lebensmittel*

*Milchsäurevergorenes Gemüse wie Sauerkraut, Kohl, Gurke oder Frühlingszwiebeln. Achtung, nicht gekocht oder pasteurisiert.

Sauerkraut, Kimchi oder Nattō, Kefir, Natur-Yoghurt

Welches Präbiotikum bei der Darmsanierung?

Nicht jedes Präbiotikum ist für jeden Patienten geeignet. Unter den präbiotisch wirkenden Substanzen gibt es z. T. große Unterschiede. Patienten mit Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung berichten immer wieder sehr positiv von Produkten aus Flohsamenschalen. Sie erhöhen das Stuhlvolumen und regen die Peristaltik an, bei erhöhter Darmpassage binden sie gleichzeitig überschüssiges Wasser und wirken dem Durchfall entgegen. Eine Ernährungsumstellung ist aber in jedem Fall ratsam und wirkt sich immer positiv auf den Erfolg der Darmsanierung aus.

Bei Vorliegen eines Leaky-gut-SyndromsUmgangssprachlich “löchriger Darm”. Geschädigte Barriere der Darmschleimhaut ist eine ballaststoffreiche und zuckerarme Ernährung zwar eine gute und wichtige Grundlage, es sind aber die hochkonzentrierten präbiotischen Präparate, die dann in der Regel den Durchschlag bringen. Das entsprechende Präparat sollte immer nach der persönlichen Vorgeschichte und Vorliebe ausgewählt werden. Lactulose und Inulin z. B. verursachen oft unangenehme Blähungen. Patienten mit Reizdarm zeigen außerdem als Begleiterscheinung in der Regel Verwertungsstörungen von vergärbaren Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzuckern sowie mehrwertigen Alkoholen. Nahrungsergänzungsmittel, die sogenannte FODMAPs [engl. fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols] beinhalten, gilt es in solchen Fällen zu vermeiden. Das Gleiche gilt natürlich für FODMAPs in Lebensmitteln.

Bei nachgewiesenen Nahrungsmittelallergien– bzw. unverträglichkeiten wie Laktose-, Gluten- oder Histamin-Intoleranz sollten die entsprechenden schlecht verträglichen Lebensmittelbestandteile, zumindest während der Darmsanierung, gemieden werden. So werden zusätzliche Reizungen und Entzündungen des Magen-Darm-Trakts verhindert und die Darmschleimhaut kann sich besser regenerieren.

Darmbakterien – ein gutes Präparat finden?

Der Markt gibt mittlerweile Unmengen an verschiedenen Darmbakterien-Präparaten her. Die Preisunterschiede sind zum Teil nicht unerheblich. Zurecht fragen sie Verbraucher da natürlich, ob die Tabletten vom Drogeriemarkt um die Ecke einen genauso großen therapeutischen Nutzen haben, wie die teure Suspension aus der Apotheke. Der Status quo auf dem Gesundheitsmarkt hat historische Gründe. Das bedeutet, Präparate, die “nur” als Nahrungsergänzungsmittel geführt werden, sind nicht unbedingt schlechter oder weniger wirksam als verschreibungspflichtige Präparate, die unter das Arzneimittelgesetz fallen. Die Auswahl des Präparates sollten Sie in diesem Fall anderen Kriterien unterwerfen. Bei der Wahl des richtigen Probiotikums kommt es vor allem auf die Bakterienanzahl und die Zusammensetzung der Stämme an. Benutzen Sie dazu die unten aufgeführte Checkliste “Die richtige Wahl eines Probiotikums”.

Unter Herstellern grassieren zudem Meinungen, dass bestimmte Stämme bei ausgewählten Krankheitsbildern (z. B. Reizdarm, Verstopfung, Durchfall oder Allergie) am wirksamsten sind. In der Regel gibt es hierfür allerdings keine ausreichend belegbare Studienlage. Stützen Sie Ihre probiotische Therapie lieber auf eine vorherige Messung Ihrer Darmflora. Bei der Analyse der Darmflora werden sogenannte Leitkeime aus einer Stuhlprobe gemessen. Die Leitkeime sind für eine bestimmte Bakteriengruppe repräsentativ. Zugeführt werden anschließend die Bakterien, die Ihnen fehlen. Zeigt der Stuhlbefund eine verminderte Anzahl von mehreren, unterschiedlichen Stämmen, sollte mit dem Auffüllen von Bakterien begonnen werden, die das Immunsytsem nur schwach stimulieren. Schwach immunmodulierendeSyn. immunogen; Subst. Immunogenität: Fähigkeit eines Antigens, eine Immunantwort auszulösen (d.h. Stimulation des adaptiven Immunsystems mit Antikörperproduktion). Eine Substanz ist gar nicht, stark oder schwach immunogen. Bakterien sind Laktobazillen, Bifidobakterien, Enterokokken. Anschließend erfolgt die Gabe von stark immunmodulierenden Keimen wie E.coli, Enterobacteriacaea, Bacillaceae oder Sachharomyces cerevisea.

Checkliste: Die richtige Wahl eines Probiotikums

Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel Bei gleicher Artenvielfalt und Keimzahl kein Unterschied in der Wirksamkeit
Anzahl der Bakterien mind. 10 hoch 8 (Hundert Millionen) bis 10 hoch 9 (eine Milliarde)
Tot- oder Lebendpräparat Generell sind Therapeutika mit lebenden Mikroorganismen etwas wirksamer. Präparate mit toten Bakterien werden i. d. R. aber leichter vertragen und sind meist auch handlicher in der Einnahme (v. a. wenn Sie viel unterwegs sind). Für den Keim Escherichia coli ist aktuell kein Lebendpräparat verfügbar.

Liegt zusätzlich eine Grunderkrankung mit Immunsupression (z. B. Autoimmunerkrankung) vor, sollten keine Lebendkeime verwendet werden.

Tropfen, Kapseln, Pulver oder Tabletten Pulver wirken im Dünndarm zusätzlich immun-modulierend. Am wichtigsten ist aber die regelmäßige Einnahme.
Zusatzstoffe Bei Unverträglichkeiten auf Inhaltsstoffe achten (z. B. Laktose)

Keine Kapseln, deren Hülle folgende Bestandteile enthält: Magnesiumstearat (E470b Magnesiumsalz von Speisefettsäuren), Aspartam (E951), Siliciumdioxid (E551), Talkum (E553b), Calciumsilicat (E552), Magnesiumsilicat, Magnesiumtrisilicat (E553a), Natriumaluminiumsilicat (E554), Kaliumaluminiumsilicate (E555), mikrokristalline Cellulose, künstlicher Süßstoff (z. B. Sucralose) oder Zuckerersatzstoffe wie Sorbitol oder Sorbit (E420) bzw. Fructose

Wie wird die Darmflora genau saniert?

Wie genau funktioniert die Therapie mit Prä- und Probiotika eigentlich? Kippt man die fehlenden Bakterien einfach in den Darm hinein und misst eine Woche später, ob die zugeführten Bakterienstämme im Stuhl in erhöhter Anzahl wiederzufinden sind? Leider nein, ganz so einfach ist es natürlich nicht. Die Wechselbeziehungen zwischen den einzelnen Bakterienstämmen sind sehr komplex und zu weiten Teilen noch unverstanden. Kurzum, man weiß nicht genau, was an der Front passiert. Sicher ist allerdings, dass sich die gesamte Darmflora unter Mikrobiologischer Therapie erholt, sobald man die richtigen Bakterienstämme zuführt. Dazu gehört auch die Verdrängung der Fäulinsflora (wie z. B. der Darmpilz Candida). Die moderne Wissenschaft kann hinreichend belegen, dass eine kranke Darmflora und ein Leaky-gut-Syndrom156 auf diese Art und Weise äußerst erfolgreich therapierbar sind.

Was versteht man unter Schleimhauttherapie?

Eine zusätzliche Schleimhauttherapie wird vor allem bei erhöhten Entzündungswerten und bei einem Hinweis auf ein Leaky-gut-Syndrom relevant. Für eine gezielte Therapie der Darmschleimhaut kommen unterschiedliche Präparate infrage. Beispiele sind Heilerde, Flosamenschalen, Kaffeekohle, Myrrhe, Kamille und Heidelbeer-Muttersaft, Grünteeextrakt oder L-Glutamin.

Viele Hersteller bieten mittlerweile hoch professionelle Mischpräparate an, auch in Kombination mit Präbiotika. Den Mittelchen gemeinsam ist, dass Sie die Regeneration der Darm-Epithelzellen und somit der Darmschleimhaut begünstigen und teilweise dem chronischen Entzündungsprozess (silent inflammationsSynonym für chronisch stille Entzündungen. Versteckte Entzündungen im Organismus, zunächst ohne klinische Symptomatik. Beschäftigen und Beeinflussen das Immunsystem. Wichtige Trigger für chronische Erkrankungen) entgegenwirken. Viele Patienten, bei denen Stress eine große Rolle spielt, zeigen Mängel der Aminosäure L-Glutamin. L-Glutamin ist allerdings einer der wichtigsten Energielieferanten für die Darmzellen. L-Glutamin moduliert so direkt und indirekt die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut.Fachbegriff für Deck- oder Abschluss-Gewebe. Einlagige Zellschicht. Oberste bzw. äußerste Zellschicht des tierischen und menschlichen Haut- und Schleimhautgewebes. Tierische und klinische Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von L-Glutamin die Darmzellen vor dem Zelltod (ApoptoseProgrammierter Zelltod, bei dem ein bestimmtes Selbstmordprogramm der Zelle aktiviert wird) schützt.

Hilft die Darmsanierung bei chronischen Entzündungen?

Viele Patienten mit chronischen Erkrankungen und Leaky-gut-Syndrom156 zeigen unterhalb der Darmschleimhaut eine chronische  Entzündung (silent inflammation272), die durch das Darm-Immunsystem ausgelöst wird. Während einer Darmsanierung sollte neben der Darmflora und der Schleimhaut auch die chronische Entzündung behandelt werden. In die Darmtherapie werden von erfahrenen Therapeuten deshalb folgende Therapie-Bausteine mit eingebaut:

  • antientzündliche Ernährung, arm an Kohlenhydraten, Zucker und Omega-6-Fettsäuren, Vermeidung von Milchprodukten und/oder glutenfreie Ernährung. Alkohol sollte ebenfalls, zumindest eine zeitlang, möglichst vermieden werden.
  • antioxidativeEigenschaft einer Substanz den Organismus vor oxidativem Stress schützen zu schützen Mikronährstoffe (Antioxidantien) wie Omega 3-Fettsäuren, Weihrauch, Traubenkernextrakt, Resveratrol und Kurkuma.

Curcumin beispielsweise – der Inhaltsstoff der Kurkuma-Pflanze – wirkt im Darm anti-inflammatorisch und hemm entzündungsförderndeSynonym für entzündungsprovozierend. Eine proinflammatorische Situation entsteht über eine Aktivierung des Immunsystems, das vermehrt Wachstumsfaktoren (Zytokine) auschüttet Substanzen, die vom Darm-Immunsystem ausgeschüttet werden und chronische Erkrankungen vorantreiben. Curcumin stimuliert darüber hinaus die Bildung von Magen- und Gallensaft und unterstützt auf die Art und Weise die Verdauung und so die Darmsanierung. Curcumin ist quasi wasserunlöslich und wird daher im Magen-Darm-Trakt nur zu einem geringen Teil aufgenommen. Das Erhitzen von Curcumin beim Kochen – bei der Zubereitung leckerer indischer Currys beispielsweise – erhöht die BioverfügbarkeitAnteil einer verabreichten Substanz, die nach Aufnahme in das Blut in wirksamer Form vorliegt. Die Bioverfügbarkeit ist abhängig von Löslichkeit, Resorption und Geschwindigkeit der Freisetzung des wirksamen Anteils aus der Verabreichungsform. und die gesundheitsfördernde Wirkung. Gleichermaßen wie die Zugabe von schwarzem Pfeffer oder Ölen wie Olivenöl, Kokosöl oder Leinöl.

Unser andrino Tipp zur Darmsanierung

Wenn Sie an einem löchrigen Darm, dem sogenannten Leaky-gut-SyndromUmgangssprachlich “löchriger Darm”. Geschädigte Barriere der Darmschleimhaut leiden, ist eine erfolgreiche Darmsanierung die Basis für alle weitere Methoden und Therapieschritte Ihrer chronischen Erkrankung. Eine Darmsanierung lässt sich auch mit weiteren Methoden der Biologischen Medizin gut kombinieren. Beispiele sind die Gabe von Mikronährstoffen (Orthomolekulare Therapie), die Mitochondrientherapie oder die Entgiftung.

Gehen Sie Ihre Darmsanierung bitte professionell an. So sparen Sie sich am Ende jede Menge Frustration und vor allem Geld.

Suchen Sie sich einen Therapeuten mit Schwerpunkt auf Darmsanierung oder Mikrobiologische Therapie.

Ihr Therapeut sollte sich auch mit dem Thema antientzündliche Ernährung bei Darmsanierung auskennen. Nach einer ausführlichen Anamnese Vorgeschichte einer KrAnamund nach umfangreicher Labor-Analyse wird Ihr Therapeut mit Ihnen einen individuellen Therapieplan für die Darmsanierung ausarbeiten. Dazu gehört auch, wenn nicht bereits geschehen, eine Ernährungsumstellung. Das ist in der Regel der härteste Teil. Dennoch dürfen Sie sich auf leckeres Essen freuen!

Haben Sie schon einmal an Unterstützung gedacht, einen Coach? Jemanden aus Ihrem engen Freundes- oder Bekanntenkreis? Gemeinsames Kochen und Stöbern in Rezepten erhöht das Durchhaltevermögen ungemein und motiviert Sie doppelt.

Und denken Sie daran, die bakteriellen Präparate können anfangs Nebenwirkungen wie Blähungen oder Stuhlunregelmäßigkeiten hervorrufen. Besprechen Sie den Sachverhalt mit Ihrem Therapeuten. Etwaig ist es sinnvoll, gleich zu Beginn der Therapie auf ein anderes Präparat umsteigen. Überlegen Sie sich außerdem, wie Sie die Einnahmezeiten der Präparate in Ihren Alltag integrieren. Haben Sie dabei immer im Hinterkopf, das Präparat sollte sich auf Ihre Bedürfnisse anpassen und nicht umgekehrt. Denn am Ende gilt es die regelmäßige Einnahme zu gewährleisten!

Folgende Literatur diente als Grundlage für diesen Artikel und kann Ihnen weiterführende Informationen vermitteln:

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